Die Entdeckung der Antarktis als Kontinent ist ein komplexer Prozess, der über viele Jahrhunderte hinweg stattgefunden hat. Es ist schwierig, ein bestimmtes Datum oder Jahr zu nennen, das als offizielle Entdeckung der Antarktis gelten könnte. Es gibt jedoch einige wichtige Ereignisse, die zur Entdeckung und Erforschung der Antarktis beigetragen haben.
Die erste dokumentierte Sichtung der Antarktis erfolgte im Jahr 1820, als der russische Entdecker Fabian Gottlieb von Bellingshausen und sein Team die Küste der Antarktis entdeckten und kartierten. Im selben Jahr führte auch die britische Expedition unter der Führung von Edward Bransfield eine ähnliche Entdeckung durch.
Allerdings wird oft argumentiert, dass die Antarktis bereits in früheren Zeiten entdeckt wurde, wenn auch unbewusst oder ohne die Kontinentalmasse als solche zu erkennen. Bereits im 2. Jahrhundert n. Chr. wurde von griechischen Gelehrten wie Ptolemäus und Marinus von Tyros vermutet, dass es einen Südkontinent geben könnte. Später im Mittelalter, im 13. Jahrhundert, berichtete der Venezianer Marco Polo von einer riesigen Masse von Land im Süden, die er jedoch nicht selbst gesehen hatte.
Es gibt auch Hinweise darauf, dass die Antarktis von frühen Seefahrern und Entdeckern entdeckt wurde, die jedoch aufgrund der schwierigen Wetterbedingungen und Eisverhältnisse nicht weit in die Region vordringen konnten. Dazu gehören etwa James Cook im 18. Jahrhundert, der möglicherweise die Eisbarriere erreicht hat, und der französische Entdecker Jean-Baptiste Charles Bouvet de Lozier, der 1739 eine Insel in der südlichen Region entdeckte, die später nach ihm benannt wurde.
Antarktis auf einer alten Karte
Die Küstenlinien der Antarktis auf der Finaeus-Karte von 1518 sind ein bemerkenswertes Beispiel für die Fähigkeiten und das Wissen des Kartographen Oronce Fine. Die Küstenlinien wurden mit bemerkenswerter Genauigkeit dargestellt, obwohl zu dieser Zeit nur sehr wenig über die Antarktis bekannt war.
Auf der Karte sind die Küstenlinien der Antarktis als Teil eines umlaufenden Kontinents dargestellt, der im Süden mit der südlichen Spitze Südamerikas und im Osten mit Australien und Neuseeland verbunden ist. Die Küstenlinien sind in großer Detailtreue dargestellt, mit vielen Buchten, Landzungen und Halbinseln.
Interessanterweise zeigt die Karte auch Anzeichen dafür, dass Fine erkannt hatte, dass die Antarktis eine separate Kontinentalmasse darstellt. Die Küstenlinien sind so dargestellt, dass sie sich von den anderen Kontinenten abheben und eine deutliche Trennung aufweisen. Dies war ein bemerkenswertes Beispiel für die Beobachtungsgabe und das Wissen von Fine, da die Trennung der Antarktis von anderen Kontinenten erst viel später von anderen Forschern bestätigt wurde.
Es ist auch interessant zu beachten, dass die Küstenlinien der Antarktis auf der Finaeus-Karte von 1518 von vielen anderen zeitgenössischen Karten abweichen. Andere Karten aus dieser Zeit zeigen die Antarktis als Teil eines Kontinuums von Inseln oder als Teil des antarktischen Ozeans, während die Finaeus-Karte eine einheitliche Kontinentalmasse darstellt. Dies zeigt, dass Fine in seiner Forschung und Beobachtung sorgfältig und genau war und sich bemühte, das Wissen über die Antarktis so genau wie möglich darzustellen.