Das Alice im Wunderland-Syndrom

Alice im Wunderland-Syndrom

Heute möchte ich mit euch über ein faszinierendes, wenn auch seltenes Phänomen sprechen: das Alice im Wunderland-Syndrom. Es klingt ein bisschen wie ein Märchen, oder? Nun, es ist zwar kein Märchen, aber es hat definitiv mit einem literarischen Klassiker zu tun.

Ihr erinnert euch bestimmt an „Alice im Wunderland“ von Lewis Carroll, oder? Die Geschichte von Alice, die in eine Welt voller Wunder und Absurditäten hineinfällt, hat Generationen von Lesern fasziniert. Und genau darum geht es beim Alice im Wunderland-Syndrom – um eine Welt, die plötzlich auf den Kopf gestellt wird.

Was ist das Alice im Wunderland-Syndrom?

Das Alice im Wunderland-Syndrom, auch bekannt als AIWS, ist eine seltene neurologische Störung, die die Wahrnehmung der Betroffenen verändert. Menschen, die unter AIWS leiden, erleben bizarre Verzerrungen ihrer Sinneswahrnehmung. Zum Beispiel können sie Dinge sehen, die plötzlich winzig oder riesig erscheinen, oder sie haben das Gefühl, dass ihr eigener Körper schrumpft oder wächst.

Ein weiteres Merkmal von AIWS ist die veränderte Zeitwahrnehmung. Minuten können sich wie Stunden anfühlen, und umgekehrt. Es ist, als ob die Zeit ihre eigenen Regeln bricht.

Die „Alice“-Verbindung

Warum wird diese Störung „Alice im Wunderland-Syndrom“ genannt? Nun, sie wurde tatsächlich nach der literarischen Figur Alice benannt. Lewis Carroll, der Autor des Buches, litt selbst an Migräneanfällen, die mit ähnlichen Symptomen einhergingen. Daher wird vermutet, dass seine eigenen Erfahrungen mit diesen ungewöhnlichen Wahrnehmungen seine Arbeit beeinflusst haben könnten.

Die genauen Ursachen von AIWS sind noch nicht vollständig verstanden. Es wird angenommen, dass es mit neurologischen Veränderungen im Gehirn zusammenhängen könnte. Es kann auch als Begleitsymptom anderer Erkrankungen wie Migräne, Epilepsie oder Infektionen auftreten.

Manche Menschen berichten, dass AIWS-Episoden durch Stress, Schlafmangel oder den Konsum von Drogen ausgelöst werden können. Die gute Nachricht ist, dass diese Zustände normalerweise vorübergehend sind und mit der Zeit verschwinden.

Die Erfahrung von AIWS

Für diejenigen, die AIWS erleben, kann es eine ziemlich beängstigende Erfahrung sein. Stellt euch vor, ihr schaut auf eure Hände, und sie sehen aus, als wären sie plötzlich viel größer oder kleiner als gewöhnlich. Oder ihr schaut auf ein Objekt, das sich vor euren Augen zu verformen scheint. Das kann ziemlich verstörend sein.

Der positive Aspekt

Aber lasst uns nicht vergessen, dass es auch eine positive Seite gibt. Einige Menschen mit AIWS beschreiben ihre Erfahrungen als faszinierend und surreal. Es ist, als ob sie für einen kurzen Moment in eine andere Realität eintauchen können. Das kann ihre Kreativität anregen und sie dazu inspirieren, die Welt aus neuen Blickwinkeln zu betrachten.

Das Alice im Wunderland-Syndrom ist zweifellos ein mysteriöses und faszinierendes Phänomen. Es erinnert uns daran, wie vielfältig und komplex das menschliche Gehirn ist und wie es unsere Wahrnehmung der Welt formt. Obwohl AIWS manchmal beängstigend sein kann, zeigt es auch, wie die menschliche Vorstellungskraft grenzenlos sein kann.

Wenn ihr also das nächste Mal ein Buch von Lewis Carroll lest oder Alice im Wunderland betrachtet, denkt daran, dass es Menschen gibt, die tatsächlich eine kleine Ahnung davon haben, wie es ist, in eine Welt voller surrealer Veränderungen einzutauchen. Es ist ein weiterer Beweis dafür, wie faszinierend und geheimnisvoll das menschliche Gehirn sein kann.

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Ein Gedanke zu „Das Alice im Wunderland-Syndrom“

  1. Total interessant. Meine Tochter hat dies tatsächlich erlebt, im Alter zwischen ca. 6/7 bis ca. 12 hatte sie einige Male, kurz vor dem einschlafen, solche Wahrnehmungen und ist in grosse Panik verfallen. Sie hat geweint und geschrien ihre Hände/Füsse sind ganz klein, alles hat sich anders angefühlt, eine Umarmung war ganz fest als ob man sie zerquetscht und sie musste dann immer aus dem Bett aufstehen und umherlaufen bis die Episode verschwunden war. Das war für mich als Mutter total schlimm mit anzuschauen. Der Kinderarzt hat uns einen Fachbegriff (den ich leider vergessen habe) mit einem schmunzeln und es sei nix schlimmes, mit gegeben. Es kam vor allem vor, wenn sie z.B. einen starken Infekt mit Fieber hatte, aber auch bei stressigen Phasen. Sie ist ein sehr kreativer Mensch, hatte schon immer eine wahnsinnig schöne Fantasie und ein feinfühliges Wesen. Meine kleine Alice im Wunderland … Danke für diesen Artikel 🙂

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