Iwan IV. Wassiljewitsch, der Schreckliche (russisch Ива́н Васи́льевич Гро́зный) wurde am 25. August 1530 geboren und starb am 18. März 1584. Er war der Großfürst von Moskau, der sich zum ersten Zaren von Russland krönen ließ.
Ivan der Schreckliche war der erste Herrscher, der es wagte die Macht der Bojaren zu beschneiden und sich zum ersten Zaren über das gesamte Reich krönen zu lassen. Im heutigen Sprachgebrauch würden wir „Bojar“ wohl wie einen Ministerpräsidenten übersetzen.
Und hier komme ich auch zu einer kuriosen Parallele zu unserer Zeit. Kann es sein, dass Menschen der Zukunft Angela Merkel ebenfalls mit dem Titel „Die Schreckliche“ bedenken? Denn auch sie setzte schließlich die Macht der Ministerpräsidenten im Zuge der Coronakrise aus. Aber sehen wir uns diesen schrecklichen Ivan weiter an.
Was tat Ivan der Schreckliche?
Ivan, den sie den Schrecklichen nannten, war durchaus gebildet und kannte sich vor allem gut in der Bibel aus. Andere Charakterzüge waren aber auch Verschlagenheit und ein nachtragendes Wesen. Zu seinen Gründungen gehören zum Beispiel
- eine völlige neue Fassung sämtlicher Gesetze
- eine neue Ordnung der russischen Armee
- das erste russische Parlament und
- die Stärkung der lokalen Selbstverwaltung.
Diese Reformen waren sehr positiv für das Reich, denn sie stärkten es nach innen und nach außen.
Von einem Zeitgenossen erfahren wir, dass er kräftig und voller Energie wirkte. Seine Augen blickten ruhelos, und er war ganze 1,78 m groß. Das machte ihn zu seiner Zeit zu einem echten Riesen.
Und obwohl er sich mit gebildeten Leuten umgab, liebte er ist doch zu saufen und sich äußerst unzüchtig zu verhalten. Da war es kein Wunder, dass ihm schon zu Lebzeiten nachgesagt wurde, er würde sich mit Magie und Zauberei beschäftigen.
Für seine Feinde (und auch Freunde, die es sich mit ihm verscherzt hatten) dachte er sich grausame Todesarten aus. Sein Schatzmeister zum Beispiel wurde so lange abwechselnd mit kochendem und kaltem Wasser übergossen, bis sich sein Fleisch von den Knochen löste.
Von krankhaftem Misstrauen besessen ließ er selbst treue Untertanen als vermeintliche Verräter und Gegner abschlachten. Mit sadistischer Freude dachte er sich qualvolle Folter- und Tötungsmaßnahmen aus: So ließ er Verurteilte gern pfählen, vierteilen, in siedendem Wasser kochen oder verbrennen.
Okay, solche Tötungsarten gibt es heute – offiziell – natürlich nicht mehr. Politische Gegner werden heute anders vernichtet. Das Resultat bleibt aber dasselbe. „… es geht oft gar nicht um Meinung, sondern um Ausgrenzung, perfide Bestrafungsaktionen. Man sitzt nicht im Knast, aber gequält wird man auch.“, wie es der Schauspieler Jan Josef Liefers formuliert.
Aber Ivan der Schreckliche war nicht nur grausam, sondern auch sehr mutig. Denn russische Eroberungszüge gegen die Mongolen führte er höchstpersönlich und in vorderster Front an.
Deshalb kann es durchaus auch sein, dass Ivan ein willkommenes Einfallstor für jene Wesen war, über die ich in meinen Büchern berichte. Sie ernähren sich von einer Energie, die Menschen freisetzen, wenn sie extrem qualvoll gefoltert und getötet werden.