Im Jahr 1939 wurde weltweit abgestimmt, den Kammerton auf 440 Hz festzulegen, um ihn bei 20 °C für den Ton A1 in allen Radio- und TV-Sendungen zu verwenden. Das war sozusagen der „offizielle“ Ton. Dann, 1953, wurde diese Frequenz zur ISO-Norm erklärt – das ist diese internationale Organisation in Genf mit Mitgliedsländern aus der ganzen Welt. Und von da an mussten alle Musikinstrumente auch auf genau diese 440 Hz Frequenz gestimmt werden. Klingt ganz schön festgelegt, oder?
Aber hey, die Musikwelt wäre nicht die Musikwelt, wenn nicht jemand dagegen aufbegehren würde. Und das ist genau das, was 40.000 Musiker gemacht haben. Sie haben eine Petition eingereicht, um diese Regelung zu kippen. Leider hat das nicht geklappt. Man kann also sagen, dass die 440 Hz Regelung ziemlich hartnäckig ist.
Aber Moment mal, es gibt noch Hoffnung! Solisten und Ensembles haben immer noch die Freiheit, ihre eigene Stimmung zu wählen. Also wenn sie sich nicht mit den 440 Hz anfreunden können, dann dürfen sie immer noch ihr eigenes Ding machen. Einige Profis, die den ganzen Tag üben, haben sogar zwei Instrumente. Ein Instrument ist brav auf den genormten 440 Hz gestimmt, damit es bei Konzerten perfekt passt. Aber dann haben sie noch ein zweites Instrument bei sich, das auf 432 Hz eingestellt ist. Damit üben sie ihre Stücke, um Kopfschmerzen und dieses komische Gefühl, das durch unnatürliche Klänge entsteht, zu vermeiden.
Irgendwie lustig, oder? Im Jahr 1971 haben die EU-Delegierten das Ganze auch nochmal abgesegnet. Aber hier kommt der Twist: Diese Idee mit den Frequenzen geht auf die Rockefeller-Stiftung zurück. Das ist doch ziemlich überraschend, oder nicht?
Jetzt mal ein kleiner Zeitsprung zurück ins 19. Jahrhundert. Da war es wild, denn es gab keinen einzigen Standard-Kammerton. Je nachdem, wo du hingehört hast oder welche Art von Musik du gemacht hast, konntest du deinen eigenen Ton wählen. In Deutschland waren es so um die 415 Schwingungen pro Sekunde, in Italien im 17. Jahrhundert etwa 466 Hz, und im barocken Frankreich sogar 392 Hz. Das ist ja ein ganz schönes Durcheinander!
Kammerton und Bewusstsein
Übrigens, in Indien, dem Ursprungsort vieler meditativer Praktiken und Yoga, schwingen sie schon seit Jahrhunderten auf 432 Hz. Das haben sie gemacht, um den Kammerton von seiner natürlichen harmonischen Resonanz von 432 Hz auf die jetztige 440 Hz zu ändern, war vielleicht nicht so eine gute Idee. Das führt nämlich dazu, dass unser Bewusstsein unterdrückt wird und wir unterbewusst gestresst und angespannt sind. Unsere Zellen sind da keine Ausnahme.
Da draußen gibt es eine coole Sache namens Schumann-Resonanz, benannt nach Winfried Otto Schumann. Das ist quasi die natürliche Schwingung der Erde, die bei 8 Hz liegt. Das ist irgendwie zu leise für uns Menschen, weil unser Gehör zwischen 16 Hz und 19.000 Hz liegt. Klingt kompliziert, aber es geht darum, dass wenn du die Frequenz verdoppelst, der Ton in der nächsten Oktave liegt.
Jetzt wird’s aber noch interessanter: Um diese kosmische Oktave in Aktion zu erleben, musst du den Grundton von A = 440 Hz auf A = 432,10 Hz ändern. Dann passt alles zusammen. Das wussten nicht nur die klassischen indischen Musiker, sondern auch die Tibeter, die das berühmte „Om“ intonieren. Das hat schon seinen Sinn, wenn man bedenkt, dass die Differenz zum natürlichen Kammerton sich mit jeder Oktave verdoppelt. Je höher wir gehen, desto weiter entfernen wir uns von der Natürlichkeit.
Zum Abschluss noch ein cooler Spruch von Maria Renold, die das Buch „Von Intervallen, Tonleitern, Tönen und dem Kammerton C = 128 Hz“ geschrieben hat. Sie meinte: „440 Hz fördert eindeutig die Abspaltung des Körpers vom Bewusstsein sowie antisoziales Verhalten!“ Na, das ist doch mal eine Aussage! Also, Musik hat definitiv mehr Einfluss, als man denkt, oder?
Wer hätte gedacht, dass Musik und Frequenzen so eine spannende Geschichte haben können?