Nun ist es bald wieder soweit, und wir können Ostern feiern. Alle Kinder freuen sich schon auf die bunten Eier. Ich erinnere mich noch recht gut, dass ich in der Nacht zum Ostersonntag den Garten beobachtete, weil ich unbedingt den Osterhasen sehen wollte. Wie alle anderen Feste hat auch dieses einen keltischen, aber auch einen astronomischen Ursprung. Denn an diesem Tag ist die Frühlings-Tag und Nacht-Gleiche.
Der Begriff „Ostern“ selbst lässt sich von Ostara ableiten. Sie ist die Tochter des Göttervaters Wotan und fliegt durch den Himmel, um uns Menschen den Frühling zu bringen. Wie alle anderen Götter wird auch sie von einem Tier begleitet: Dem heiligen Mondhasen.
Vielleicht fragst du dich nun: Aber was hat denn das nun mit den Eiern zu tun? Bei unseren keltischen Vorfahren gab es einen Mythos, nach dem Ostara vor undenklich langer Zeit ein Ei zur Welt brachte. Aus menschlicher Sicht viele Jahrtausende lang wärmte sie es zwischen ihren Brüsten, um es auszubrüten. Schließlich war es soweit, und die Schale bekam Risse.
Und am Ende schlüpfte die Erde mit allem, was auf ihr lebt. Aus dem Dotter wurde die Sonne, die das Leben auf der Erde erst ermöglicht. Aber die Kelten hatten noch andere Bräuche für Ostern. So weihten sie ihre Felder, damit sie auch in diesem Jahr wieder reiche Frucht trugen und sie nicht hungern mussten. Die Tradition des Osterfeuers übernahm wie so vieles Andere die römisch-katholische Kirche, um den alten Naturglauben vollkommen auszurotten.
In einem feierlichen Ritual zündet der Priester die Osterkerze an, weiht sie und trägt sie anschließend in den abgedunkelten Kirchenraum. Vielleicht kannst du diese feindliche Übernahme aber auch dahingehend deuten, als dass die Energien, die hinter diesen und ähnlichen uralten Bräuchen stehen, viel stärker als wir Menschen und deshalb unsterblich sind.