Katakomben: Zeugnisse der Vergangenheit

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Schon in meinen Büchern erzähle ich von unzähligen Tunnelsystemen, die um den ganzen Globus verteilt sind, und von denen niemand weiß, wer sie  wie, wann und warum gebaut hat. Unter der Stadt Odessa (Ukraine) befindet sich ein umfangreiches Netzwerk von Tunneln, das als das größte Katakomben-System der Welt gilt.

Das riesige Labyrinth der unterirdischen Passagen ist noch weitgehend unerforscht und verbreitet sich unterirdisch über mehr als 2.500 Kilometer. Hier mal zum Vergleich:

  • Die Tunnel unter Rom sind 300 Kilometer lang
  • Die Tunnel unter Paris sind ca. 500 Kilometer lang
  • Paris liegt von Odessa 2.138 Kilometer entfernt

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Die Katakomben selbst wurden in den Kalkstein geschnitzt, aus dem die Stadt gebaut wurde. Die Entstehungszeit der ältesten Katakomben in Odessa ist schwer zu bestimmen, da einige von ihnen natürlich sind und Andere als Keller und geheime Wege zwischen alten Paläste (aus-)gebaut und genutzt wurden.

Das Tunnelsystem wurde ab dem späten 18. Jahrhundert stark erweitert, nachdem die Zarin Katharina die Große Odessa als neue Hafenstadt am Meer gegründet hatte. Immens viel Bergbau wurde betrieben, um Kalkstein für die Gebäude der Stadt zu gewinnen. Die Tunnel wurden auf drei verschiedenen Ebenen mehr als hundert Fuß unter der Erde katakombengegraben. Man schuf auch neue Schächte, und ein kompliziertes Tunnelnetz entstand.

Diese Katakomben waren bald auch ein begehrtes Versteck für Rebellen, Kriminelle und Vagabunden. Denn diese Outlaws nutzten den Untergrund, um sich zu treffen und Waren zu schmuggeln. Und während des Zweiten Weltkriegs versteckten sich hier sehr viele  ukrainische Partisanen.

Einige der Tunnel werden heute rekonstruiert, wodurch die Besucher die abenteuerlichen Bedingungen sehen konnten, in denen die Partisanen damals lebten. Es gibt einen viele Kilometer langen Katakomben-Abschnitt, der mit Periodenkostüm-Dummköpfen und rostigen WWII-Waffen dekoriert ist.

Es gibt mehr als tausend bekannte Eingänge, die in die mysteriösen Labyrinthe führen. Dennoch wurde der größte Teil der Katakomben nie kartiert oder gar erforscht. Ohne einen kundigen Führer in diese weitläufigen  Tunnel zu gehen, ist extrem gefährlich. Denn es ist allzu leicht, in die Dunkelheit zu wandern und nie wieder zurück zu finden.

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