Walpurgis Nacht zum 1. Mai

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Der 1. Mai, den wir bald feiern werden, hat eine lange wechselvolle Geschichte. Es waren die Nationalsozialisten, die diesen Tag 1933 zum Tag der nationalen Arbeit erklären. Und gleich am folgenden Tag wurden alle Gewerkschaften in Deutschland gleichgeschaltet und ihre Vermögen beschlagnahmt.

Aber eigentlich hat der 1. Mai mit menschlicher Arbeit nur am Rande zu tun. Unsere Vorfahren feierten den Frühling in der Nacht vor diesem Tag. Sie nannten sie die Walpurgisnacht, die bei den Kelten „Beltane“ hieß.

In dieser Nacht wurden viele Fruchtbarkeitsrituale abgehalten. In den Dörfern knallte man mit Peitschen und tanzte um große Mai-Feuer. Diese sollten mit ihrem Licht und ihrer Hitze die Dunkelheit und die letzte Kälte des Winters vertreiben.

Die jungen Männer holten Birken aus den umliegenden Wälder und stellten sie reich geschmückt vor die Häuser ihrer Liebsten. Auch heute noch werden Dorfbrunnen prächtig geschmückt, und vielerorts wird sogar noch ein Maibaum auf dem Marktplatz aufgestellt.

Die Menschen freuten sich, dass die Sonne nun endlich den Sieg davon tragen und der Sommer beginnen würde. Demgemäß heißt „Bel“ „strahlend, glänzend und leuchtend“, während „Tene“ „Feuer“ bedeutet. Der keltische Gott der Sonne hatte den Namen „Bel“ oder „Bal“ –  im westsemitischen Raum war „Baal“ einfach der Titel eines Herrschers oder Gottes.

Walpurga hingegen wurden die Seherinnen genannt. Der Name leitet sich von „Walus“, ihrem Zauberstab, ab. In grauer Vorzeit lebte einmal eine sehr verehrte Frau namens „Walaruna“ (= „die Seherin, die alle Geheimnisse kennt“).

Geheimnisse um Walpurgis

Denke auch an die Walküren, denn auch hier findest du wieder die „Wala“:  Die Große Vala war eigentlich die Göttin Hel, die Herrin des Totenreiches, aus dem das römisch-katholische Christentum die Hölle machte.

Walküren, Walhall, Walvater (Wotan) haben „halle“ gemeinsam. Auch diese Silbe geht auf Wala, Vala oder Völva zurück. Die Walküren mit ihrem Walküren-Ritt sind der eigentliche Ursprung der Hexen und des Hexen-Ritts in der Walpurgisnacht auf den Blocksberg.

Die Walküren standen aber auch für himmlisch paradiesische Freuden, die du vor allem in der erotischen Ekstase findest. Da ist es ja kein Wunder mehr, dass sie von der römisch-katholischen Kirche dämonisiert wurden!

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