Weißt du, wie viel Leid im Leben eines Menschen und dadurch natürlich in der Interaktion mit seiner Umwelt entsteht, weil er mit negative Emotionen wie Hilflosigkeit, Angst und Wut nicht konstruktiv umgeht? Kriege, Machtspiele, Beziehungsdramen, Konkurrenz- und Wachstumsdenken, Krankheit, Sucht und Gewalt in jeder Form – an Menschen, Tieren sowie der gesamten pflanzlichen „Umwelt“ – sind nur einige Folgen davon.
Der richtige Umgang mit negative Emotionen ist also ein echtes Geschenk für dich selbst und jeden von uns, gewissermaßen Friedensarbeit, die immer beim Ich beginnt.
Aber warum hebe ich nun gerade diese Emotionen hervor?
Nun, Hilflosigkeit, Ohnmacht und das Gefühl des Ausgeliefertseins rufen häufig wiederum Angst und regelrechte Panik hervor. Das ist auch logisch, denn du fühlst dich
- abhängig
- ausgeliefert
- verzweifelt
- unfähig, dich zu befreien, zu fliehen, zu schreien oder gar
- um dein Überleben zu kämpfen.
Zugleich empfindest du aber Widerstand gegen solch negative Emotionen. In diesem Moment brauchst du Halt und das Vertrauen, dass du dich aus dieser Situation befreien kannst. Aber zunächst hilft es, inne zu halten und das Gefühl der Hilflosigkeit zu spüren. Wusstest du, dass allein das Hinspüren, -sehen und -hören das Nervensystem enorm beruhigt? Denn: was Angst ebenso wie Hilflosigkeit verstärkt, ist das <Ignorieren, das Dulden, das Verharmlosen und deine Abwehr.
Negative Emotionen
und dein inneres Kind
Und das kennt das innere Kind sehr gut: Weder gesehen, noch gehört und immer wieder verlassen zu werden, leere Versprechungen, Verharmlosen, Lügen, haltloser Trost, Aufschieben usw. All das steigert sein Gefühl der Hilflosig- und Ausweglosigkeit und die daraus resultierende Angst und Erstarrung. Resignation und/oder Panik sind die Folge.
Das Hinsehen und –spüren hingegen beruhigt und fährt das autonome Nervensystem herunter. In der Wissenschaft spricht man hier auch von der Wirkung der Achtsamkeit.
Paradox geradezu ist aber: Um das zu tun, brauchst du eine gesunde Distanz zu den negative Emotionen und den damit verknüpften Geschichten. Bist du zu sehr in die Geschichte verwickelt, kämpfst du mit oder erliegst ihnen. Dann gewinnt das Trauma und vor allem seine Abwehrmechanismen an Land. Deshalb ist es elementar, dich zuallererst zu stabilisieren.
Das ist nicht einfach, aber durchaus zu schaffen. In diesem „Roman“ kannst du nachlesen, wie die Heldin es immer wieder tut und schließlich über sich selbst hinaus wächst.