Schusterkugeln als Lichtquelle

schusterkugeln

Sie sieht aus wie eine Kristallkugel aus der Fantasy-Reihe „Harry Potter“ oder einer der sehenden Steine aus „Der Herr der Ringe“. Tatsächlich diente sie, die Schusterkugel, diesem okkultistischen Instrument als Vorlage.

Der deutsche Schriftsteller Wilhelm Raabe (1831 bis 1910) bezeichnete das Licht, das durch die Schusterkugel entsteht, als „Reich phantastischer Geister, das die Einbildungskraft mit wunderlichen Gestalten füllt„. Tatsächlich hat sie aber einen sehr praktischen Hintergrund. Bevor es elektrische Beleuchtung gab, diente sie als unverzichtbare Lichtquelle für das Handwerken nach Sonnenuntergang.

Die mit Wasser gefüllte Glaskugel wurde dazu einzeln oder zu mehreren an einem Stativ oder Holzgestell befestigt. Als künstliche Lichtquelle diente eine Kerze, später eine Petroleumlampe, die hinter der Schusterkugel angezündet  wurde. Die Kugel bündelte die Lichtstrahlen auf einen Fleck. Dieser ließ sich so ausrichten, dass er direkt auf den Arbeitsbereich fiel. Dort konnte nun bei besserer Beleuchtung als dem bloßen Kerzenschein gearbeitet werden.

Kombinierte man mehrere Kerzen oder Kugeln, verstärkte sich der Effekt. Diese Erfindung wurde sicherlich nicht nur von Schustern genutzt. Die Schusterkugel in den städtischen Sammlungen ist auf das 19. Jahrhundert zu datieren. Sie wurde mundgeblasen und hat einen Durchmesser von elf Zentimetern und inklusive der Öffnung zum Befüllen eine Höhe von 14 Zentimetern.

 

Bildquelle

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.