Über die Theo­rie der Dummheit

dummheit

Es gibt vie­le Theo­rien über Dumm­heit, aber die von Diet­rich Bon­hoef­fer ist beson­ders inter­es­sant. Bon­hoef­fer, ein deut­scher Theo­lo­ge und Wider­stands­kämp­fer im Zwei­ten Welt­krieg, schlug vor, dass Dumm­heit eine Art von “wil­lent­li­cher Unwis­sen­heit” ist.

Er argu­men­tier­te, dass Men­schen oft bewusst ent­schei­den, nicht über bestimm­te Din­ge nach­zu­den­ken oder sich nicht mit ihnen aus­ein­an­der­set­zen, weil es beque­mer oder vor­teil­haf­ter für sie ist. Dies kann in einer Viel­zahl von Situa­tio­nen zutref­fen, von der Ver­drän­gung von Unan­nehm­lich­kei­ten im eige­nen Leben bis hin zur Unter­stüt­zung von tyran­ni­schen Regimen.

Ein Bei­spiel dafür ist die Unter­stüt­zung der Deut­schen für Hit­ler und das Nazi-Regime wäh­rend des Zwei­ten Welt­kriegs. Vie­le Deut­sche waren sich der schreck­li­chen Ver­bre­chen bewusst, die von den Nazis began­gen wur­den, aber sie ent­schie­den sich, weg­zu­schau­en und wei­ter­hin dem Regime zu fol­gen, weil es ihnen Vor­tei­le brach­te oder weil sie Angst hat­ten, gegen das Regime aufzubegehren.

Bon­hoef­fers Theo­rie der Dumm­heit legt nahe, dass wir uns unse­rer Ver­ant­wor­tung bewusst sein soll­ten, uns mit schwie­ri­gen Wahr­hei­ten aus­ein­an­der­set­zen und uns nicht von Bequem­lich­keit oder Angst davon abhal­ten las­sen soll­ten, das Rich­ti­ge zu tun. Es erin­nert uns dar­an, dass Dumm­heit oft eine Wahl ist und dass wir uns bemü­hen soll­ten, immer unse­re Augen zu öff­nen und die Wahr­heit zu suchen, auch wenn es schwie­rig ist.

Aus­wir­kun­gen der Dummheit

Bon­hoef­fers Theo­rie der Dumm­heit hat auch Aus­wir­kun­gen auf unser täg­li­ches Leben und die Art und Wei­se, wie wir uns mit ande­ren und der Welt um uns her­um beschäf­ti­gen. Wir kön­nen uns leicht in eine “Bla­se” von Men­schen und Infor­ma­tio­nen bege­ben, die unse­re bestehen­den Ansich­ten bestärkt und uns dar­an hin­dert, uns mit ande­ren Per­spek­ti­ven und Ideen auseinandersetzen.

Es ist wich­tig, uns bewusst zu sein, dass wir uns oft für Dumm­heit ent­schei­den, indem wir uns wei­gern, uns mit Infor­ma­tio­nen oder Men­schen aus­ein­an­der­set­zen, die uns unan­ge­nehm sind oder die unse­re Ansich­ten in Fra­ge stel­len. Wir soll­ten uns bemü­hen, uns regel­mä­ßig aus unse­rer Kom­fort­zo­ne her­aus­zu­be­we­gen und uns mit Men­schen und Ideen zu beschäf­ti­gen, die uns herausfordern.

Ein wei­te­res wich­ti­ges Ele­ment von Bon­hoef­fers Theo­rie der Dumm­heit ist die Idee, dass Dumm­heit oft durch Angst oder Bequem­lich­keit moti­viert wird. Wir kön­nen uns oft davor fürch­ten, uns mit schwie­ri­gen Wahr­hei­ten aus­ein­an­der­set­zen zu müs­sen, oder es kann beque­mer sein, weg­zu­schau­en und so zu tun, als gäbe es kein Pro­blem. Es ist wich­tig, uns die­ser Moti­ve bewusst zu sein und uns dar­auf zu kon­zen­trie­ren, unser Ver­hal­ten zu ändern, anstatt uns von ihnen lei­ten zu lassen.

Ins­ge­samt bie­tet Bon­hoef­fers Theo­rie der Dumm­heit eine tief­grün­di­ge Per­spek­ti­ve auf das Phä­no­men der Dumm­heit und erin­nert uns dar­an, dass wir uns immer bemü­hen soll­ten, uns mit der Wahr­heit aus­ein­an­der­set­zen und uns nicht von Angst oder Bequem­lich­keit davon abhal­ten las­sen soll­ten, das Rich­ti­ge zu tun.

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