Wirklichkeit: Was ist das?

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Lasse mich heute die Frage, wie die Wirklichkeit entsteht, am  Beispiel eines Tisches klären. Erfasst (misst) du einen Tisch, weil du ihn gerade brauchst oder er in deinem Blickfeld erscheint, erstellt dein Gehirn die Simulation eines Tisches. Die Art und Form des Tisches hängt von deinen Erinnerungen und der Art der Erfassung ab, die Art der Daten und die Art der Datenübertragung zum Gehirn. Was geschieht dabei?

  1. Die Photonen (elektromagnetische Wellen), die vom Tisch reflektiert werden, erreichen dein Auge und werden an das Gehirn weitergeleitet. Das Gehirn erstellt die Simulation der Form und der Farbe des Tisches aus den empfangenen Daten.
  2. Wir gehst näher ran und riechst das noch frische Holz des offenbar noch neuen Tisches. Zusammen mit der optischen Information entsteht das Objekt „Holztisch“ und wird als solches simuliert.
  3. Du hörst, wie eine Person ein Glas auf dem Tisch abstellt. Das dumpfe Geräusch dringt als Schallwelle in dein Ohr. Ein Datenpaket namens „dumpfer Klang“ gelangt dein Gehirn, woraus es aus den Erinnerungen heraus einen „schweren Eichentisch“ macht.
  4. Jetzt stehst du vor dem Tisch und berührst ihn. Seine Oberfläche ist rau. Die Drucksensoren melden den Datensatz der Oberfläche, also die Anordnung der Atome, an das Gehirn, das daraus die Simulation „rauer schwerer Eischentisch“ macht.

Da du den Tisch nun mit mehr als drei Sinnen erfasst hast, ist er für dich „real“. Innerhalb der simulierten Wirklichkeit kannst du beliebig mit ihm interagieren … solange du dich an die hier gültigen Naturgesetze hältst.

Wendest du dich aber vom Tisch ab, werden all die manifestierten Atome sofort wieder in Wellen umgewandelt, und der Tisch verschwindet aus deiner Simulation. Er wird nicht mehr benötigt, weil du nicht mehr mit ihm interagierst.

Drehst du dich dann wieder zu dem Tisch, manifestierst du den Tisch nicht mehr aus den Daten, die wir empfangen. Denn diese hast du ja schon erhalten. Der Tisch wird nun sofort aus den gespeicherten Erinnerungen simuliert und manifestiert (aus dem Cache).

Dass das Glas auf dem Tisch umgefallen ist, siehst du  erst ein bis zwei Sekunden später, denn solange dauert es, bis dein  Gehirn die neue (nun veränderte) Simulation erstellt hat.

Wirklichkeit ist für jeden anders

Da die Wahrnehmung dieses Tisches bei jedem Lebewesen unterschiedlich ist (meist sehr subtil), sieht jedes Lebewesen den Tisch anders. Es gibt „deinen“ Tisch kein weiteres Mal.

Nur weil ein anderer Mensch diesen Tisch sieht, ist es nicht automatisch der gleiche Tisch, denn dessen Gehirn erstellt den Tisch nicht auf die gleiche Art und Weise wie deines Er kann sich extrem ähnlich sein, wird aber immer Unterschiede aufweisen. Das kann so weit gehen, dass sowohl Temperatur, Form als auch Farbe des Tisches Gegenstand einer lebhaften Diskussion werden.

Das Problem dabei: Beide Diskussionspartner haben Recht. Jeder hat seinen „eigenen Tisch“, denn jedes Gehirn erstellt seine eigene Realität. Und die ist inkompatibel mit allen anderen Realitäten, die aus anderen Gehirnen stammen.

Dies ist ein Abschnitt aus „Das Simulierte Universum„:


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