Die Kirche und ihr Machtanspruch

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In meinen Büchern gebe ich dir einige Beispiele für die Machenschaften der katholischen Kirche. Hier folgt nun ein Weiteres:

Es gab einen Papst, die die Machtfülle der Kirche bis auf ewige Zeiten zementierte: Pius IX. Er wurde als Giovanni Maria Mastai Graf Ferretti geboren und war von 1846 bis 1878 Oberhaupt der katholischen Kirche.

Er veranlasste die Verkündung des Dogmas von der unbefleckten Empfängnis Mariens und der päpstlichen Unfehlbarkeit. Dieses wurde auf dem Ersten Vatikanischen Konzil zusammen mit der Enzyklika „Syllabus errorum“ (griechisch-lateinisch für „Verzeichnis der Irrtümer„) beschlossen. Dieses Konzil war das erste überhaupt, das ohne vorherige Beratung mit den katholischen Staaten zustande gekommen war. Und auch das erste, über dessen Umstände und Verlauf die weltlichen Fürsten nicht mitbestimmt hatten.

Hier nun einige Kostproben aus „Syllabus errorum“, einem höchst kuriosen Schriftstück, das noch immer gültig ist:

  • Wenn jemand behauptet, die Kirche habe keine Recht, Gewalt anzuwenden, der sei verflucht.
  • Wenn jemand behauptet, es gebe kein höchstes, allwissendes und vom Weltall unterschiedenes göttliches Wesen, der sei verflucht.
  • Wenn jemand behauptet, es steht jedem Menschen frei, die Religion anzunehmen, die er im Licht seiner Vernunft für die wahre hält, der sei verflucht.
  • Wenn jemand behauptet, durch einen Zivilvertrag kann auch unter Christen eine wahre Ehe bestehen, der sei verflucht.
  • Wenn jemand behauptet, Gott ist eins mit der Natur, und Gott wird wirklich im Menschen und in der Welt, der sei verflucht.
  • Wenn jemand behauptet, auch die Dokumente der christlichen Religion zeigen Gegenstand der natürlichen Wissenschaft oder der Philosophie, der sei verflucht.
  • Wenn jemand behauptet, die göttliche Offenbarung sei unvollkommen und deshalb einem fortwährenden und unendlichen Fortschritt unterworfen, der sei verflucht.
  • Wenn jemand behauptet, die in der Heiligen Schrift berichteten Prophezeiungen und Wunder seien Erfindungen von Dichtern, der sei verflucht.
  • Wenn jemand behauptet, die Kirche sei nicht eine äußerliche unsichtbare Gemeinschaft, sondern eine innerliche und unsichtbare, der sei verflucht.
  • Wenn jemand behauptet, Gott und die Welt seien ein und das selbe, alles sei Gott und habe in sich das eigene Wesen Gottes, der sei verflucht.
  • Wenn jemand behauptet, die Gewalt geweihter Diener der Kirche und des römischen Papstes sei von aller Herrschaft über weltliche Dinge auszuschließen, der sei verflucht.
  • Wenn jemand behauptet, die Kirche habe keine angeborenes und legitimes Recht auf Erwerb und Besitz, der sei verflucht.
  • Wenn jemand behauptet, die römischen Päpste und die allgemeinen Konzilien hätten in der Festsetzung der Glaubens und Sittenlehre geirrt, der sei verflucht.
  • Wenn jemand behauptet, die weltliche Gewalt dürfen Verträge über kirchliche Rechte, welche in der Vergangenheit mit dem Heiligen Stuhl abgeschlossen wurden, auch ohne dessen Zustimmung kündigen, der sei verflucht.
  • Wenn jemand behauptet, die Lehre der katholischen Kirche widerstreitet dem Wohl und den Vorteilen der menschlichen Gesellschaft, der sei verflucht.
  • Wenn jemand behauptet, dass die staatlich garantierte  Religionsfreiheit nicht notwendig zur Verderbnis der Sitten führt, der sei verflucht.
  • Wenn jemand behauptet, es darf für Menschen, die nicht der katholischen Kirche angehören, auf deren ewiges Heil wenigstens gehofft werden, der sei verflucht.
  • Wenn jemand behauptet, die Dekrete des apostolischen Stuhls und der römischen Kongregationen behindere den freien Fortschritt der Wissenschaft, der sei verflucht.

Wie nicht anders zu erwarten, wurde dieser verdienstvolle Pontifex von Johannes Paul II. seliggesprochen.

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