Erin­ne­run­gen kön­nen hem­men oder fördern

erinnerungen

Du kennst es sicher von dir: Erin­ne­run­gen sind wirk­lich zwei­schnei­di­ge Schwer­ter. Denn da gibt es schö­ne Momen­te, an denen die du dich nach vie­len Jah­ren noch gern zurück erin­nerst. Denn jedes Mal zau­bert es dir ein Lächeln ins Gesicht, wenn du dich an den Augen­blick erin­nerst, als

  •  dein Kind das ers­te Wort von sich gab …
  • du es end­lich geschafft hast, das ers­te Mal allein Auto zu fahren …
  • du von Fami­lie und Freun­den nach vie­len Stun­den in der Küche gro­ßes Lob für dei­ne Back- und Koch­küns­te erhal­ten hast

Oder nimm die Situa­ti­on, in der du dei­ne ers­te gro­ße Lie­be getrof­fen hast. Sobald du dich sol­chen Erin­ne­run­gen hin­gibst, kannst du die­se schö­nen Augen­bli­cke tat­säch­lich noch ein­mal erle­ben. Da hast du ihn wie­der: Den illu­sio­nä­ren Cha­rak­ter der Zeit, den ich wirk­lich kuri­os, mys­te­ri­ös und geheim­nis­voll nen­nen möchte.

Aber es gibt auch Erin­ne­run­gen, die dir gro­ße Schmer­zen ver­ur­sa­chen. Oh, und wahr­schein­lich schämst du dich jedes Mal wie­der in Grund und Boden, wenn du an einen Moment wie die­sen zurück denkst:

  • Trotz ange­streng­tem Büf­feln über vie­le Wochen hast du die wich­tigs­te Klau­sur dei­nes Lebens in den Sand gesetzt
  • Ein Kuchen mit sünd­haft teu­ren Zuta­ten ist dir ange­brannt, weil du ihn nur eine Minu­te zu lan­ge im Ofen ließest
  • Du rutsch­test beim Duschen aus, und die Sani­tä­ter muss­ten dich split­ter­fa­ser­nackt abtransportieren

Die schlimms­ten Erinnerungen

Und viel­leicht ist ja auch das Schlimms­te — der abso­lu­te Worst Case!! — pas­siert, was jemals pas­sie­ren konn­te : Du hast einer Per­son dei­ne Lie­be gestan­den, und sie hat dich aus­ge­lacht. Die­ser eine Mensch lös­te mit sei­nem Lach­flash ein Trau­ma in dir aus, dass es dir unmög­lich macht, jemals wie­der zu einem ande­ren Men­schen von Lie­be zu sprechen.

Die­ser  furcht­ba­re Moment fand viel­leicht bereits vor eini­gen Jahr­zehn­ten statt, aber er steht dir immer noch über­ge­nau vor Augen. Die Scham, die du damals emp­fan­dest, lässt dich noch heu­te zit­tern und dir die Röte ins Gesicht steigen.

Die­ses schlim­me Gefühl dei­ner gro­ßen Scham willst du jetzt natür­lich unbe­dingt los­wer­den. Nun, lass uns begin­nen und einen neu­en Weg ein­schla­gen. Über­le­ge dir bit­te: Wie alt warst du damals? Und vor allem, wie alt war die Per­son, der du dei­ne Lie­be gestan­den hast und die dich aus­lach­te? Ich neh­me ein­mal an, dass ihr bei­de blut­jun­ge Kin­der wart. Denn ein erwach­se­ner Mensch wird wohl kaum einen Lach­flash bekom­men, wenn er erfährt, dass er geliebt wird.

Und nun wei­ter: ich neh­me doch ein­mal an, dass du dich seit die­sem schreck­li­chen Augen­blick wei­ter ent­wi­ckelt hast. Du kannst also aus dei­ne heu­ti­gen Wor­te in die­se schlim­me Erin­ne­rung gehen und sie dir wie einen Kino­film anse­hen. Nun wäre es falsch,  Mit­leid mit dem Kind zu emp­fin­den, dass du einst warst und das so sehr beschämt wurde.

Aber natür­lich kannst du es in dei­ner Vor­stel­lung in den Arm neh­men und ihm etwas sagen wie: “Lass doch die­sen Idio­ten zie­hen, er ist dich und dei­ne Gefüh­le nicht wert. Viel­leicht weiß er es auch nicht bes­ser. Nimm es also bit­te nicht per­sön­lich. Ich weiß, du kannst dir es jetzt noch nicht vor­stel­len. Aber ich garan­tie­re dir, mein lie­bes Kind, du wirst noch vie­le vie­le Ande­re ken­nen ler­nen, die du noch viel stär­ker lie­ben kannst: Weil die­se Men­schen dich und dei­ne ehren­wer­ten Emo­tio­nen zu schät­zen wis­sen. Sie wer­den dich wegen dei­ner Lie­be ganz sicher nicht aus­la­chen, son­dern sie dir viel­leicht sogar eben­falls ent­ge­gen­brin­gen!

Begin­ne also, die alten GeSCHICH­Ten in dir auf­zu­lö­sen und durch neue zu erset­zen. Denn dann kannst du dei­nen Weg wei­ter­ge­hen, ohne zu befürch­ten, dass du wie­der über die alten Stei­ne fal­len wirst.

  • Es ist eine uralte Geschich­te: Du ver­steckst dich, damit dich nie­mand fin­den kann
  • Es ist eine uralte Geschich­te: Ich weiß, du bist der Mensch, der vor sich sel­ber flieht

Du weißt, war­um — und das ist auch der Grund, aus dem kei­ne dei­ner Bezie­hun­gen je funk­tio­nier­te! Aber jetzt mal im Ernst: Wie oft willst du noch fal­len und glau­ben, du könn­test nicht mehr aufstehen?

Ja, ver­su­che es EIN­mal: Sieh doch EIN­fach von einen höhe­ren Per­spek­ti­ve auf dei­ne Pro­ble­me und Trau­ma­ta. Denn dann kön­nen und wer­den neue GeSCHICH­Ten aus ihnen entstehen …

Bild­quel­le

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