Die geh­ein­mis­vol­le Kabbala

kabbala

Die Kab­ba­la, auch Qab­ba­lah oder Kaba­la genannt, ist eine jahr­hun­der­te­al­te jüdi­sche Mys­tik­tra­di­ti­on, die sich mit der Schöp­fung, dem mensch­li­chen Sein und dem Ver­hält­nis zwi­schen Gott und der Welt auseinandersetzt.

Eines der fas­zi­nie­rends­ten Din­ge an der Kab­ba­la ist ihre Vor­stel­lung von den zehn kab­ba­lis­ti­schen Emana­tio­nen, auch Sefi­rot genannt. Die­se Emana­tio­nen stel­len die ver­schie­de­nen Aspek­te der Schöp­fung dar und bil­den zusam­men den kab­ba­lis­ti­schen “Baum des Lebens”. Jede Sefi­ra hat ihre eige­ne Bedeu­tung und sym­bo­li­siert eine bestimm­te Kraft oder Eigen­schaft, von der Kether (Kro­ne) bis hin zu Mal­kuth (König­reich).

Ein wei­te­res inter­es­san­tes Kon­zept der Kab­ba­la ist die Idee der Ent­hül­lung oder “Tzimt­z­um”. Dies besagt, dass Gott sich zurück­zieht, um Platz für die Schöp­fung zu schaf­fen. Die­ser Pro­zess ermög­licht es den Men­schen, ihre eige­ne Spi­ri­tua­li­tät und Bezie­hung zu Gott zu entwickeln.

Auch die Idee des “Ein- und Aus­zugs” (Aszi­lut, Beriah, Yet­zi­rah und Assiah) ist wich­tig in der Kab­ba­la. Dies bezieht sich auf die vier ver­schie­de­nen Ebe­nen der Exis­tenz, von der höchs­ten spi­ri­tu­el­len Ebe­ne bis hin zur kör­per­li­chen Welt.

Obwohl die Kab­ba­la ursprüng­lich eine jüdi­sche Mys­tik­tra­di­ti­on war, hat sie in den letz­ten Jahr­hun­der­ten auch Ein­fluss auf ande­re Reli­gio­nen und spi­ri­tu­el­le Prak­ti­ken genom­men. Heu­te fin­det man Anhän­ger der Kab­ba­la in allen Tei­len der Welt und es gibt sogar eini­ge berühm­te Per­sön­lich­kei­ten, die sich mit der Kab­ba­la beschäf­ti­gen, wie z.B Madon­na und Lind­say Lohan. In der Ver­gan­gen­heit tra­ten beson­ders hervor:

  • Rab­bi Aki­va: Einer der bedeu­tends­ten jüdi­schen Leh­rer im 2. Jahr­hun­dert n. Chr. Er hat­te eine gro­ße Schü­ler­schaft und sei­ne Leh­ren haben maß­geb­lich zur Ent­ste­hung des Tal­mud beigetragen.
  • Mai­mo­ni­des (Rambam): Ein jüdi­scher Phi­lo­soph, Arzt und Torah-Gelehr­ter des 12. Jahr­hun­derts. Er schrieb eini­ge der bedeu­tends­ten jüdi­schen Wer­ke, dar­un­ter die “Mish­neh Torah” und “Füh­rer der Unschlüssigen”.
  • Rab­bi Joseph Karo: Ein jüdi­scher Autor und Gelehr­ter des 16. Jahr­hun­derts, bekannt für sein Werk “Schul­chan Aruch”, ein Leit­fa­den für jüdi­sche Geset­ze und Praktiken.
  • Rab­bi Schneur Zal­man von Lia­di: Ein jüdi­scher Leh­rer und Grün­der der Cha­bad-Lubawitsch-Bewe­gung im 18. Jahr­hun­dert. Er schrieb eini­ge der bedeu­tends­ten Wer­ke der Chas­si­di­schen Mys­tik, dar­un­ter “Tanya” und “Shul­chan Aruch HaRav”.
  • Rab­bi Abra­ham Isaac Kook: Ein jüdi­scher Gelehr­ter, Mys­ti­ker und poli­ti­scher Füh­rer des 20. Jahr­hun­derts. Er war ein füh­ren­der Ver­tre­ter des reli­giö­sen Zio­nis­mus und hat­te gro­ßen Ein­fluss auf die Ent­ste­hung des Staa­tes Israel.
  • Rab­bi Men­achem Men­del Schneer­son: Ein jüdi­scher Leh­rer und spi­ri­tu­el­ler Füh­rer der Cha­bad-Lubawitsch-Bewe­gung im 20. Jahr­hun­dert. Er hat­te eine gro­ße Anhän­ger­schaft und sei­ne Leh­ren haben welt­weit Ein­fluss genommen.
  • Rab­bi Joseph B. Soloveitchik: Ein jüdi­scher Phi­lo­soph, Tal­mud-Gelehr­ter und Rab­bi­ner des 20. Jahr­hun­derts. Er hat­te gro­ßen Ein­fluss auf die jüdi­sche Ortho­do­xie und ist bekannt für sei­ne Ver­mitt­lung von tra­di­tio­nel­len jüdi­schen Leh­ren in moder­ne Begriffe.

Es gibt vie­le Wege, die Kab­ba­la zu stu­die­ren und zu prak­ti­zie­ren, von der Lek­tü­re klas­si­scher Tex­ten bis hin zur Medi­ta­ti­on und Gebet. Egal für wel­chen Weg du dich ent­schei­dest, die Kab­ba­la bleibt eine fas­zi­nie­ren­de und tief­grün­di­ge Tra­di­ti­on, die dir hilft, dein Ver­hält­nis zu Gott und der Welt zu verstehen.

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