Spiegel werden oft als verstörend betrachtet und machen uns ein unbehagliches Gefühl. Warum aber sind sie von Aberglauben und Spukgeschichten umgeben, und was ist die Geschichte hinter diesem Glas?
Die alten Römer glaubten, dass Spiegel oder irgendeine reflektierende Oberfläche ein Spiegel der menschlichen Seele seien. Sie dürfen nicht missbraucht werden, denn es könnte etwas Schreckliches passieren. Vielleicht könnte die Seele sogar verloren gehen!
Von vielen Kulturen auf der ganzen Welt ist der Glaube überliefert, dass Spiegel Portale zu anderen Welten sind. Man könne sie benutzen, um Vorhersagen für die Zukunft zu treffen und ins Jenseits zu blicken. Mancher glaubt gar, dass Spiegel dich beobachten können, wenn du sie ansiehst: Sozusagen wie eine Art Zwei-Wege-Bildschirm in eine andere Dimension.
Tatsäclich gibt es auch heute noch Menschen, die sich fremd fühlen, wenn sie sich zu lange in einem Spiegel ansehen …
Spiegel als Seelenfänger
Es gibt eine jahrhunderte alte Praxis, die Spiegel in einem Haus zu bedecken, in dem ein geliebter Mensch stirbt. Aber ist es wirklich nur Aberglaube, es darauf zurückzuführen, dass man den Tod oder den Teufel selbst im Spiegelbild sehen könnte, der kommt, um die Seele des Verstorbenen zu holen? Oder sind die Toten verwirrt und gehen in den Spiegel statt in das Reich, in das sie nach dem Tod gehen sollen? Dann würde ihnen das Abdecken des Spiegel helfen, mit Leichtigkeit ins Jenseits zu kommen.
Die Menschen des viktorianischen Zeitalters hängten in den Häusern der eben erst Verstorbenen ein schweres schwarzes Tuch auf alle Spiegel, weil ihre Angst und ihr Glaube an den Spiritualismus stark war und ihr Glauben an das Jenseits und den Schutz ihrer Angehörigen noch stärker war. Sie waren sehr besessen von der spirituellen Bewegung, einer Untersuchung von Geistern und Seancen und der Kommunikation mit den Toten.