Per­so­nen — Men­schen: Ein gro­ßer Unterschied!

Was meinst du: Sind wir Men­schen oder Per­so­nen? Oder kann man die­se bei­den Begrif­fe syn­onym ver­wen­den? Gehen wir der Sache doch ein­mal auf den Grund. Nähern wir uns den Begrif­fen im Sin­ne der Ety­mo­lo­gie, sehen wir bereits ekla­tan­te Unterschiede.

So stammt “Mensch” vom alt­hoch­deut­schen “men­nis­co” und dem mit­tel­hoch­deut­schen “mensch(e)”, wo es die Bedeu­tung “Mensch, Mäd­chen, Buh­le­rin, Magd, Knecht” hat­te. Fällt dir auf, dass sich die dama­li­ge Eli­te über­haupt nicht als Men­schen sah?

Über den Ursprung des Begrif­fes “Per­son” hin­ge­gen weiß die eta­blier­te Wis­sen­schaft sehr wenig. Es gibt vie­le wider­sprüch­li­che Theo­rien. Am wahr­schein­lichs­ten scheint mir die Her­kunft vom latei­ni­schen “per­so­na”, was in der Anti­ke (wie sie uns über­lie­fert ist *) die Mas­ke eines Schau­spie­lers bezeich­ne­te. Im eigent­li­chen Wort­sinn ist die Per­son also eine leb­lo­se Sache, mit der man schal­ten und wal­ten kann, wie man will.

Trick­se­rei mit den Personen

Sobald Men­schen gebo­ren wer­den, sind sie Trä­ger sämt­li­cher Men­schen­rech­te. Das schreibt das Bür­ger­li­che Gesetz­buch so vor. Aber die Eltern sind ver­pflich­tet, die Geburt beim Stan­des­amt zu mel­den, um eine Geburts­ur­kun­de zu erhal­ten. In die­ser ist – wie auch im spä­te­ren Per­so­nal­aus­weis und Rei­se­pass – nur der Name und kein Fami­li­en­na­me mehr einzutragen.

Das ist so, weil mit die­sen Doku­men­ten Per­so­nen  erschaf­fen wur­den, die als leb- und recht­lo­se Sachen ja kei­ne Fami­li­en haben kön­nen. In Ämtern und Behör­den ist nun kei­ne Rede mehr von den  Men­schen, es wird nur noch mit den Per­so­nen kommuniziert.

Dass das Doku­ment über­haupt ein Per­sonalaus­weis ist, geht auf die Dik­ta­tur der Natio­nal­so­zia­lis­ten zurück. Davor, im Kai­ser­reich und in der Wei­ma­rer Repu­blik, tru­gen die Men­schen einen Per­sonenaus­weis bei sich.

Kön­nen Per­so­nen denn nun Eigen­tum haben? Ganz klar: Nein! Sieh dir dazu ein­mal die ers­te Sei­te “dei­nes” Fahr­zeug­scheins genau an. Da seht ganz unten in sehr klei­ner Schrift unter dem Punkt C.4c: “Der Inha­ber der Zulas­sungs­be­schei­ni­gung wird nicht als Eigen­tü­mer des Fahr­zeugs aus­ge­wie­sen.” Wird viel­leicht des­halb jedes Jahr die Kfz-Steu­er fäl­lig? Eben­so ver­hält es sich mit “dei­nem” Haus, denn auch hier musst du Grund­steu­er bezah­len. Wie kann es aber sein, dass du etwas, was dir gehört, jedes Jahr wie­der ver­steu­ern musst?

Juris­tisch gese­hen bist du als Bür­ger ein “Pri­vat­rechts­sub­jekt”. Laut Wiki­pe­dia ist ein sol­ches Sub­jekt nur ein poten­zi­el­ler Trä­ger von sub­jek­ti­ven Rech­ten und Pflich­ten. Im Gegen­satz zu “wirk­lich” hat“potenziell” Bedeu­tun­gen wie

  • “mög­lich”
  • “denk­bar”
  • “der Mög­lich­keit nach vor­han­den” und
  • “viel­leicht zukünftig”.

Es ist wohl tat­säch­lich so: Du kannst dein Auto und dein Haus nur dei­nen Besitz nen­nen, und nie­mals dein Eigen­tum. Über die Ursprün­ge und Grün­de — und auch dar­über, wer der tat­säch­li­che Eigen­tü­mer ist —  kannst du dich in mei­nem Buch aus­führ­lich informieren.

Die Unter­schei­dung “Men­schen — Per­so­nen”  ist auch der Grund dafür, dass ich dich, mei­nen Leser, hier und in mei­nem Buch duze. Denn schließ­lich reden sich nur Per­so­nen unter­ein­an­der mit “Sie” an. Im Main­stream, den so genann­ten “Qua­li­täts­me­di­en”, wirst du zu die­sem The­ma selbst­ver­ständ­lich nichts Ver­nünf­ti­ges fin­den. Schließ­lich ist der Eli­te sehr dar­an gele­gen, dass wir die­se Zusam­men­hän­ge nicht erfah­ren und noch weni­ger begreifen.

______________________

* war­um schrei­be ich so umständ­lich “wie sie uns über­lie­fert ist”? Nun, weil ich der gän­gi­gen Geschichts­schrei­bung nicht mehr ver­traue. Es gibt zig Indi­zi­en dafür, dass es zum Bei­spiel kei­ne Anti­ke gab. Men­schen mit einem völ­lig fal­schen Bild der Ver­gan­gen­heit kann man näm­lich umso leich­ter mani­pu­lie­ren. Aber mehr dazu in den bei­den Bän­den mei­nes Buches.

Auch inter­es­sant:

reliquien

 

 

 

 

Bild­quel­le

Ein Gedanke zu „Per­so­nen — Men­schen: Ein gro­ßer Unterschied!“

Kommentare sind geschlossen.

error: Content is protected !!