Angst ist ein Zustand und ein Gefühl. Sie ist verbunden mit der Vorsicht,
dem Zweifel und dem Lebenswillen: Angst heißt nicht handeln wollen und
können. Angst kann riesengroß werden und übermächtig sein. Sie führt ins Abgeben und geschehen lassen.
Manchmal kann sie lähmen. Sie kann dich aber auch schützen. Aber meistens hemmt sie dich. Denn wer Angst hat, quält sich und lebt schlecht. Ängstlich sein heißt sich zu verstecken und sich vieles nicht zu erlauben. Dabei gibt es nur wenig Situationen, in denen Angst gut ist!
Meist ist die Angst vorgefertigt und stammt aus früheren Erfahrungen. Dein Verstand speichert nämlich alle Erlebnisse ab. Die schlechten erzeugten eine Angst, die dir zur Vorsicht rät. Wenn eine Angst nicht angesehen wird, neigt sie dazu, sich zu verselbständigen. Sie breitet sich aus und entscheidet selbst, was sie – wie und weshalb – zu deinem Schutz glaubt tun zu müssen.
In meinem Buch nenne ich diese Schutzmechanismen „Kapelle der Gefahren“ (nach Robert Anton Wilson). Aber was immer in der Vergangenheit geschehen ist: Es hat dich oder deine Seele nicht getötet. Ja, die Angst war ursprünglich ein Schutz, und nur dafür sollte sie da sein.
Aber es liegt es an dir, dass dein Verstand begreift und die Wahrheit fühlt: Die Angst, die jetzt vielleicht so mächtig erscheint, war anfangs einfach nur Angst vor etwas, was irgendwann passierte.
Richtiger Umgang mit der Angst
Lasse alle Anteile deines Bewusstseins, die dich belasten, los! Denn du hast doch überlebt! Denn wenn du dich mit einer Angst konfrontierst, wirst du den schrecklichen Moment noch einmal erleben. Aber jetzt kannst du es verstehen: Die Angst, die sich ins Unermessliche aufblähte, kannst du überwinden und loslassen.
Sage ihr etwas wie „Danke, dass du da warst und mich beschützen wolltest. Aber du darfst jetzt gehen, denn ich bin bereit es zu sehen, zu verstehen
und azunehmen.“ Dann wird sie flüchtig werden … und dankbar sein, dass sie gehen darf.