Weihnachten: Die kuriosen Ursprünge

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Weihnachten ist zumindest für mich ein Fest, das ich schon als Kind ziemlich zwiespältig sah. Das hatte  weniger mit meiner Intuition zu tun, als mit den äußeren Umständen. Meine Eltern waren schwerstens berufstätig und hatten natürlich auch am 24. Dezember jede Menge um die Ohren. Da stand ich als Nerv tötende Göre natürlich überall im Weg.

Und dann, pünktlich um 18:00 Uhr zur Bescherung  schien es mir als Kind immer, als hätten die Eltern irgendwo einen verborgenen Knopf, den sie heimlich gedrückt hatten. Denn plötzlich hatten sie ein breites Lächeln im Gesicht, und fröhliche Weihnachten mit Küsschen-Küsschen. Das erschien mir so falsch, so aufgesetzt, dass mir das ganze Drumherum ein Dorn im Auge war. Sobald ich also meine Geschenke eingesackt hatte, verkrümelte ich mich immer ziemlich schnell in mein Zimmer.

Aber keine Sorge, ich möchte dich hier nicht mit Schwänken aus meiner Kindheit und Jugend langweilen. Viel eher möchte ich dir erzählen, woher dieses Fest eigentlich stammt, das die Menschen heute in einen schlimmeren Kaufrausch als sonst im Jahr versetzt.

Weihnachten am Himmel

Mutter Erde kreist ja nicht allein im Raum, und schon immer waren die anderen Planeten treue Begleiter des Menschen. Vor allem die Sonne, die mit einigen anderen Faktoren das Leben erst ermöglicht, wurde über die Jahrtausende sehr verehrt. Am 21. Dezember ist nun der Tag der Wintersonnenwende.

Dieser kürzester Tag im Jahr markiert den Zeitpunkt, an dem die Sonne aus Sicht der Erde stirbt und neu geboren wird. Wusstest du, dass es bis circa 400 der gängigen Zeitrechnung streng verboten war, diese Sonnenwende zu feiern? Aber anders als mit vielen anderen Verboten kam die damalige Kirche damit nicht durch.

Nun war die christliche Institution damals bei weitem noch nicht so mächtig wie später. Und so musste sie das leidige Wintersonnen-Wendefest zähneknirschend zulassen. Findig, wie sie war, verlegte sie einfach Jesu´ Geburtstag auf den 25. Dezember. Gleichzeitig wurde Jesus mit der Sonne gleichgesetzt und trug einige Jahrhunderte lang den Titel „Sol invictus“ (= „Die unbesiegbare Sonne“).

Wann dieser Jesus laut Bibel tatsächlich geboren wurde, kann dir niemand mehr genau sagen. Die Meinungen der meisten Forscher gehen dahin, dass es im September oder Oktober war. Denn die Volkszählung, die die Bibel erwähnt, fand meistens in der Zeit nach der Ernte statt.

Weihnachten war ganz anders

In meinen Büchern schildere ich dir das Goldene Zeitalter. Das war eine Epoche, in der der Legende nach der perfekte Mensch lebte. Er kannte weder Habgier noch Mord oder Naturzerstörung und Streit. Stelle dir die damaligen Menschen vielleicht wie unschuldige Kinder vor.

Damals standen zwei Sonnen am Himmel: Die, die du heute noch kennst, und eine zweite, die um einiges größer und mächtiger erschien, weil sie der Erde viel näher war. In meinen Büchern erzähle ich dir von der Überlieferung, dass ein Krieg im Himmel ausbrach (also, dass außerirdische Mächte um die Erde kämpften).

Im Laufe dieses Krieges wurde die zweite Sonne von der Erde weg katapultiert. Diesen gewaltsamen Transport überstand der Himmelskörper natürlich nicht unbeschadet.

Und aus den entstandenen Bruchstücken wurden nach und nach die Ringe, die die Astronomen heute bewundern können. Die damalige zweite Sonne, dieser „Herr der Ringe“, ist nämlich der heutige Saturn. Und ganz nebenbei: Auch über ihn erfährst du in meinen Büchern ziemlich mysteriöse Fakten.

Dass die Dinge auf den Kopf gestellt sind, dass dir also Gutes für Böses und Böses für Gutes verkauft wird, ist kein Winkelzug unserer Epoche. So wurde schon damals die kollektive Urerinnerung an dieses Goldene Zeitalter mit den zwei Sonnen als völlig falsch und verrückt dargestellt. Im römischen Weltreich wurde dieses Spiel auf die Spitze getrieben, nämlich in den so genannten Saturnalien.

Ähnlich wie unsere heutigen Städte war auch das alte Rom prächtig geschmückt. Überall waren die Straßen und Gassen mit Lorbeersträuchern dekoriert. Warum Lorbeer? Nun, diese Pflanze war schon immer das Symbol für den Sieg. Und die roten Kugeln am Weihnachtsbaum erinnern noch heute an die roten Beeren des Lorbeerstrauchs.

Weihnachten stellte alles auf den Kopf

Natürlich gab es auch Geschenke und noch einiges Andere, wovon du heute nur noch träumen kannst. Denn kannst du dir vorstellen, dass Mama Angie oder jemand anders aus der Regierungstruppe an Weihnachten zu dir nach Hause kommt, um dich zu bekochen und zu bedienen?

Eben diese Sitte gab es aber im damaligen Rom! Und nicht genug damit: Frauen kleideten sich wie Männer und Männer wie Frauen. Den Kindern war  nicht nur erlaubt, wilde Späße zu treiben, sondern auch die Eltern öffentlich zu beleidigen. Sogar die Sklaven durften sich so elegant wie ihre Herren kleiden und sich bedienen lassen.

Je älter der Abend wurde, desto mehr entledigte man sich der Kleidung, bis die Menschen so gut wie völlig nackt durch die Straßen tanzten, „sich die Nasen begossen“ und gar einander vögelten, als gäbe es kein Morgen. In dieser einen besondere Nacht waren alle Standesunterschiede aufgehoben.

Na, habe ich dir Lust gemacht, dieses Jahr die alten Saturnalien wieder aufleben zu lassen? Wie auch immer: Have a merry Chrismas!

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