Wo ist die Hölle?

hölle

Mach­te man auch dir Angst vor der Höl­le, als du noch ein Kind warst? Dann ging es dir wie Mil­lio­nen Ande­ren, und die­se Erzie­hungs­me­tho­de ist als „Schwar­ze Päd­ago­gik“ bekannt. Aber dar­um soll es heu­te gar nicht gehen. Viel­mehr möch­te ich mit dir dem Begriff der Höl­le ein­mal auf die Spur kommen.

Begin­nen wir mit der Ety­mo­lo­gie. Hier siehst du die Wand­lung des Wor­tes durch die Jahrhunderte:

  • alt­hoch­deutsch hell(i)a
  • mit­tel­hoch­deutsch helle
  • alt­säch­sisch hellja
  • alt­frie­sisch hel­le, hille
  • angel­säch­sisch hell
  • alt­nor­disch hel
  • gotisch hal­ja

All die­se Wor­te bedeu­ten nicht etwa „ewi­ge Qual“ oder Ähn­li­ches, son­dern deu­ten auf die ger­ma­ni­sche Sprach­wur­zel hel, hal hin (e und a sind ja ein und der­sel­be Buch­sta­be). Und das wie­der­um bedeu­tet ins heu­ti­ge Deutsch über­setzt so viel wie „ver­ber­gen“. Zu einem Ort, an dem die See­len der Ver­stor­be­nen gefol­tert wer­den, wur­de die Höl­le erst im christ­li­chen Glauben.

Was soll die Höl­le vor uns verbergen?

Dass es mit Deutsch­land und uns Deut­schen eine ganz beson­de­re Bewandt­nis hat, dar­über erzäh­le ich dir schon in mei­nem Buch. Aber wuss­test du, dass es in unse­rem Land gleich drei Natur­schutz­ge­bie­te gibt, denen man den Namen „Höl­le“ gege­ben hat? Sie sind

  1. im bran­den­bur­gi­schen Land­kreis Elbe-Elster
  2. im schwä­bi­schen Land­kreis Donau-Ries
  3. in der Oberpfalz.

In letzt­ge­nann­tem Gebiet gibt es Fels­for­ma­tio­nen, die unmög­lich ohne mensch­li­che Bear­bei­tung ent­stan­den sein kön­nen! Denn jeder Geo­lo­ge wird dir bestä­ti­gen, dass die Natur nir­gends solch schnur­ge­ra­de Kan­ten her­vor bringt. Nur muss die­se Bear­bei­tung vor sehr lan­ger Zeit gesche­hen sein. Nach gän­gi­ger Geschichts­schrei­bung hat­ten die dama­li­gen Men­schen aber gar nicht die tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten für eine sol­che Mammutaufgabe.

Es fällt auf, dass in unmit­tel­ba­rer Nähe zu die­sen als “Höl­le” bezeich­ne­ten Orten Kir­chen, Klös­ter und Bur­gen ste­hen. Ja, oft­mals bedien­te man sich der Stei­ne aus der “Höl­le”, um die­se Bau­ten der Obrig­keit zu errich­ten. Und die instal­lier­te Angst vor der “Höl­len­qual” hielt die Men­schen lan­ge Zeit von den geheim­nis­vol­len Fels­for­ma­tio­nen fern.

Heu­te funk­tio­niert das frei­lich nicht mehr. Und so wer­den nun immer mehr die­ser abson­der­li­chen Orte ent­deckt und kar­to­gra­fiert. Vie­le Men­schen suchen sie zum Wan­dern und Klet­tern auf. Da gibt es zum Bei­spiel auch das so genann­te Fel­sen­meer im Oden­wald. Auch hier sehen wir wie­der rie­si­ge Fel­sen mit schnur­ge­ra­den Kan­ten. Um Orte wie die­se ran­ken sich außer­dem seit Jahr­hun­der­ten Sagen und Legen­den, die von Rie­sen erzäh­len.

Und das Fel­sen­meer birgt eine Sen­sa­ti­on: Es liegt dort eine stei­ner­ne Säu­le, die über 9 Meter hoch und fast 30 Ton­nen schwer ist. Sie ist die letz­te von ins­ge­samt sechs sol­cher Säu­len und wird den Römern zuge­schrie­ben, denn ihr Alter kann man (offi­zi­ell) natür­lich nicht fest­stel­len. Die Mäch­ti­gen frü­he­rer Zeit bemäch­tig­ten sich die­ser stei­ner­nen Arte­fak­te und ver­wen­de­ten sie für den Hof des Hei­del­ber­ger Schlos­ses und als Hin­gu­cker am Dom in Trier.

In die­sem Schloss gibt es ein Fass zu besich­ti­gen, das das Vier­te sei­ner Art ist und von dem ich dir im zwei­ten Band mei­nes Buches erzäh­le. Das ers­te Fass wur­de im Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg zer­stört, und nie­mand weiß, wie alt es war. Es ist jedoch über­lie­fert, dass es ca. 127.000 Liter (!) fasste.

Zum Schluss zei­ge ich dir hier noch eine klei­ne Samm­lung von kurio­sen Bil­dern, die vom Face­book-Account der Pri­vat­for­scher “Fos­si­li­en der Göt­ter” stammt. Es kann aber durch­aus auch sein, dass es sich um Pho­to­shop-Fakes handelt.

Ein klei­ner Zwei­fel bleibt den­noch — vor allem, wenn du dich an die vie­len wei­te­ren Bewei­se erin­nerst. Die­se stel­le ich dir aus­führ­lich im zwei­ten Band mei­nes Buches vor.

Solch gigan­ti­sche Rui­nen konn­te ich kürz­lich mit eige­nen Augen sehen, wie du in die­sem Bei­trag nach­le­sen kannst.

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