Die Interpretation jeglicher Forschungsergebnisse ist nie objektiv, sondern immer dem herrschenden Zeitgeist unterworfen. Dies kannst du an Nichts so deutlich wie an der gängigen Geschichtsschreibung sehen. Hier möchte ich von den Neandertalern berichten, die bei den meisten Menschen die Vorstellung von fellbehängten Halbaffen hervor rufen.
Die Wissenschaft belehrt uns, dass sich der Homo neanderthalensis Werkzeuge aus Stein und Holz fertigen konnte und das Feuer beherrschte. Aber sonst habe dieser „nahe Verwandte des Homo sapiens sapiens“ nichts mit dem heutigen Menschen gemein. Er hat seine Bezeichnung vom Neandertal, einer Region nahe Düsseldorf, wo man 1856 einige Knochenstücke fand.
„Neandertaler“, der Name, den wir heute alle kennen, geht auf den irischen Mineralogen und Geologen William King zurück. Interessant ist, dass er, ohne jemals ein Studium absolviert zu haben, einen Lehrstuhl an der heutigen National University of Ireland, Galway, erhielt. Welche Umstände zu dieser Berufung eines „Laien“ führten, darüber schweigt man sich aus.
(Angeblich) nach dem Neandertaler
Kommen wir nun zum Cro-Magnon, der den Neandertaler schließlich ablöste. Er gilt der Wissenschaft als vollwertiger Mensch. Vom heutigen Menschen wäre er nicht zu unterscheiden, liefe er in unseren Städten umher. Knochenreste von ihm wurden nur wenig nach dem Fund im Neandertal, nämlich 1868, im Abri de Cro-Magnon (Dordogne) entdeckt.
Damals war eine Zeit der deutsch-französischen Feindschaft. Sie mündete 1871 in einen kurzen, aber blutigen Krieg und die anschließende deutsche Reichsgründung. Das junge Kaiserreich machte sich damit keine Freunde, und so sind die Bezeichnungen dieser Knochenfragmente nicht verwunderlich.
Vergleiche nun den Schädel eines Neandertalers mit dem des heutigen Menschen. Sicher fällt auch dir auf, dass der Schädel des Neandertalers um Einiges länger ist. Und diese Tatsache wiederum erinnert mich an die ägyptischen Pharaonen, die unter ihrer hohen Kopfbedeckung vielleicht den langen Schädel versteckten.
Ich denke da vor allem an Echnaton, der von ca. 1353 bis 1324 v. Chr. herrschte. Nebenbei bemerkt, geht auf ihn der Monotheismus zurück. Echnaton kann daher als Kulturbringer schlechthin gelten. Auch der Schädel seines Sohnes Tut-Anch-Amun ist eigentümlich lang geformt.
Wie kann das aber sein? Schließlich sagt uns die Wissenschaft, dass der Neandertaler bereits vor 35.000 Jahren ausgestorben ist!
Langschädel weltweit
Solche Langschädel sind aber nicht nur auf das alte Land am Nil beschränkt. Denn man fand sie bei archäologischen Ausgrabungen auf der ganzen Welt, so bei den Germanen, den Awaren, den Hunnen und der südamerikanischen Paracas-Kultur im heutigen Peru.
Nun gibt es auch den weltweiten Kult der Schädeldeformationen, den man bis in die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts beobachten kann. Hier wurden die Schädel von Babys und Kleinkindern aus einem Schönheitsideal heraus mittels Scharnierbrettern und Kopfbandagen in die Länge gequetscht. Und es waren nur die Kinder gesellschaftlich höher gestellter Menschen, die dieser schmerzhaften Prozedur unterzogen wurden.
Wollte dieser Kult an vormalige Herrscher erinnern? Dafür sprechen die Funde der Paracas-Mumien, die in den 1930er Jahren in Peru gemacht wurden. Mit ihnen kamen die längsten Schädel überhaupt ans Licht, und verschiedentlich betitelte man sie auch als „Starchild“. Denn es stellte sich heraus, dass die DNA dieser Knochen nicht nur irdisch war.
Waren die Neandertaler mit den langen Schädeln also vielleicht gar nicht so primitiv, wie sie heute gesehen werden, sondern die eigentlichen Urheber von Kultur und Fortschritt?
Dafür spricht auch, dass der Neandertaler lange vor Eintreffen des modernen Menschen zu künstlerischem Ausdruck in der Lage gewesen sein könnte. Das belegten etwa mit Ocker verzierte Muschelschalen, die in der spanischen Cueva de los Aviones gefunden wurden, und die so alt waren, dass sie eigentlich nur von unserer Schwesterart stammen konnten. Und das zeigte viel deutlicher noch ein tief in der französischen Bruniquel-Höhle verstecktes Bauwerk aus Stalagmiten, das mit einem Alter von 176 000 Jahren klar vor Ankunft des modernen Menschen entstand.
Manch Einer geht sogar so weit, die Langschädel mit den gefallenen Engeln der Bibel und ihren Söhnen, den Nephilim, gleichzusetzen.
Dieser Roman ist für mich ein echter Klassiker*, der direkt in die (erzählte) GeSCHICHTe von Neandertaler und Cro Magnon entführt. Immer wieder lesenswert!
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Möglicherweise gab es damals sogar schon Schamanismus. Mehr dazu auf meiner Internetseite (bitte auf meinen Nick-Namen klicken).