Die Sint­flut: Wahr­heit oder Märchen?

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Wie war das doch noch gleich mit der Sint­flut? Zeus sand­te eine Flut, um die Men­schen der Bron­ze­zeit zu ver­nich­ten. Pro­me­theus riet sei­nem Sohn Deu­ca­li­on, eine Tru­he zu bau­en. Alle ande­ren Män­ner star­ben, bis auf eini­ge weni­ge, die in die hohen Ber­ge flüch­te­ten. Die Ber­ge in Thes­sa­li­en waren getrennt, und die gan­ze Welt jen­seits der Land­enge und des Pelo­pon­nes wur­de überflutet.

Deu­ca­li­on und sei­ne Frau Pyr­rha (Toch­ter von Epi­me­theus und Pan­do­ra) lan­de­ten auf Par­nas­sus, nach­dem sie neun Tage und Näch­te in der Brust geschwom­men waren. Als der Regen auf­hör­te, opfer­te er Zeus. Auf Befehl des Zeus warf er Stei­ne “über sei­nen Kopf”, die zu Män­nern wur­den. Die Stei­ne, die Pyr­rha warf, wur­den Frau­en. Des­halb wer­den die Leu­te laoi genannt, von laas “ein Stein”. [Apol­lo­do­rus, 1.7.2]

Die ers­te Ras­se der Men­schen wur­de voll­stän­dig zer­stört, weil sie außer­or­dent­lich böse war. Die “Brun­nen der Tie­fe” öff­ne­ten sich, der Regen fiel in Strö­men, und die Flüs­se und Mee­re stie­gen auf, um die Erde zu bede­cken, und töte­ten sie alle. Deu­ca­li­on über­leb­te auf­grund sei­ner Klug­heit und Fröm­mig­keit und ver­band die ers­te und zwei­te Ras­se der Menschen.

In eine gro­ße Arche lud er sei­ne Frau­en, Kin­der und alle Tie­re. Die Tie­re kamen zu ihm und blie­ben durch Got­tes Hil­fe für die Dau­er der Flut freund­lich. Das Hoch­was­ser ent­kam einem in Hie­r­a­po­lis geöff­ne­ten Abgrund. [Fra­zer, S. 153–154]

In einer älte­ren Ver­si­on der von Hel­la­ni­cus erzähl­ten Geschich­te lan­det Deu­ca­li­ons Arche auf dem Berg Othrys in Thes­sa­li­en. Ein ande­rer Bericht besagt, dass er auf einem Gip­fel lan­det, wahr­schein­lich Phou­ka, in Argo­lis, spä­ter Nemea genannt. [Gas­ter, S. 85]

Sint­flut rund um die Welt?

Die Mega­ri­ans erzähl­ten, dass Mega­rus, der Sohn des Zeus, der Flut von Deu­ca­li­on ent­kom­men konn­te, indem er auf den Gip­fel des Ber­ges Gera­nia schwamm, geführt von den Schrei­en der Kra­ni­che. [Gas­ter, S. 85–86]

Eine frü­he­re Flut soll in der Zeit von Ogy­ges, Grün­der und König von The­ben, auf­ge­tre­ten sein. Die Flut bedeck­te die gan­ze Welt und war so ver­hee­rend, dass das Land bis zur Regie­rungs­zeit von Cecrops ohne Köni­ge blieb. [Gas­ter, S. 87]

Nan­na­cus, König von Phry­gien, leb­te vor der Zeit von Deu­ca­li­on und sah vor­aus, dass er und alle Men­schen bei einer kom­men­den Flut umkom­men wür­den. Er und die Phry­gier beklag­ten sich bit­ter, daher das alte Sprich­wort “Wei­nen wie (oder für) Nan­na­cus”. Nach­dem die Sint­flut die gesam­te Mensch­heit zer­stört hat­te, befahl Zeus Pro­me­theus und Athe­ne, Schlamm­bil­der zu gestal­ten, und Zeus beschwor Win­de, um ihnen Leben ein­zu­hau­chen. Der Ort, an dem sie her­ge­stellt wur­den, heißt nach die­sen Bil­dern Ico­ni­um. [Fra­zer, S. 155]

“In den 9.000 Jah­ren fan­den vie­le gro­ße Über­schwem­mun­gen statt”, seit Athen und Atlan­tis her­aus­ra­gend waren. Zer­stö­rung durch Feu­er und ande­re Kata­stro­phen war eben­falls häu­fig. Bei die­sen Über­schwem­mun­gen stieg Was­ser von unten auf und zer­stör­te Stadt­be­woh­ner, aber kei­ne Berg­be­woh­ner. Die Über­schwem­mun­gen, ins­be­son­de­re die drit­te gro­ße Über­schwem­mung vor Deu­ca­li­on, spül­ten den größ­ten Teil des frucht­ba­ren Bodens Athens weg. [Pla­to, “Timae­us” 22, “Criti­as” 111–112]

Die ägyp­ti­sche Sintflut

Ra/Re, der ägyp­ti­sche Son­nen­gott (auch Schamasch/Utu oder Samath genannt) sand­te sei­ne Tocher Hathor aus, um die Men­schen zu bestra­fen. Dazu ver­wan­del­te sich Hathor in Sech­met und über­zog die Men­schen mit einem Feu­er, das so heiß war, dass sie alles ver­brann­te. Doch da sie dabei in ihrer Rage nicht sehr wäh­le­risch war, sand­te Ra Was­ser, um die Brän­de wie­der zu löschen, damit nicht alle Men­schen getö­tet werden.

Danach wur­de Sech­met wie­der zu Hathor. Re steht hier für die Son­ne, die Koro­na für Hathor und die Nova für Sechmet.

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